Meine Zehen wollen die Welt sehen, das sagte sich ein Hamburger und wanderte nach Rom. Zu seinen Füßen bekommt er auf dem Weg gen Süden eine ganz neue Beziehung und überhaupt: Das Wandern macht den Kopf frei. Das liest sich im Abendblatt sehr schön. Im Auszug:
„In Eisenach besucht er einen Schuhmacher, Hauser faszinieren Füße und Schuhe – die, die ihn tragen, vertragen besondere Aufmerksamkeit. Der Schuhmacher verpasst ihm Einlagen. Die Probleme kommen doch, hinter Bamberg wird aus dem Wandern ein Humpeln. Das Wandern wird zur Qual, das rechte Bein schwillt an, jede Bewegung schmerzt, der Körper ist überfordert. In diesen Stunden und Tagen denkt Hauser ans Aufgeben. In Landshut muss er haltmachen, er sucht Ärzte auf, legt sich neues Material zu, pausiert zehn Tage.
In München trifft er weitere Experten, besucht einen Hersteller von Wanderschuhen. Geht es weiter? Er wagt den Neustart – geht mit Demut auf die weitere Reise, wird zum Pilger. Im Wald trifft er den Benediktinermönch Jakobus, erzählt ihm von seiner Vermutung, ein gläubigerer Mensch zu sein, als er dachte. „Das kann noch wachsen“, entgegnet der Mönche. „Je mehr du in die Stille hineinkommst, immer weiter, immer tiefer.“ Wandern eröffnet Horizonte.“
Und weiter unten:
„Man entwickelt eine ganz andere Beziehung zum Fuß. Früher habe ich die nicht beachtet, heute glaube ich, dass die Chinesen recht haben: Die Füße sind das zweite Herz.“ So oft es geht, zieht er die Schuhe aus oder schlüpft in Sandalen – so wie heute auf dem Weg ins Büro am Baumwall. „Sandalen sind großartig – damit kann man Hunderte Kilometer gehen. Die Zehen wollen auch etwas von der Welt sehen.“
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